Die Hansestadt Wismar

Die Werft- und Hafenstadt Wismar- etwa 50.000 Einwohner- kann eine lange und bewegte Geschichte vorweisen. Schon 1229 erhielt Wismar das Stadtrecht.  Als eine der drei Gründungsstädte der Hanse erlebte sie ihre Blütezeit zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert. Nach Ende des 30jährigen Krieges wurde Wismar Schweden zugeschlagen, das wiederum 1803 die Stadt für 100 Jahre an den Herzog von Mecklenburg verpfändete. Dieser Pfandvertrag wurde nicht eingelöst, so daß Wismar seit 1903 wieder zu Mecklenburg gehört. Aus diesem Grunde werden die Menschen dieser Region auch oft als Südschweden bezeichnet.
Die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Altstadt sollte mit einem Besuch im Heimatmuseum- Schabbelhaus ( 1569 / 71 ), Schweinsbrücke 8- beginnen.
Es soll heute 350 Baudenkmale in Wismar geben.
Gewaltige Backsteinkirchen: St. Marien ( bis auf den freistehenden Turm zerstört ), St. Georgen ( im Wiederaufbau), St. Nikolai mit ihrem 37m hohem Mittelschiff ( dem vierthöchsten Kirchenschiff Deutschlands ).
Unbeschreiblich schön sind die vielen, sorgsam restaurierten barocken Bürgerhäuser mit ihren reich geschmückten Giebeln als Zeichen einstiger Wohlhabenheit z.B. in der Krämerstraße.
Betritt der Besucher den Marktplatz, so fällt sein Blick auf die Wasserkunst und das Rathaus. Die Wasserkunst wurde 1602 von Brandin erbaut und diente bis 1897 der Wasserversorgung der Stadt. Der Marktplatz hat eine Größe von 100x100 Metern und  ist damit einer der größten in Nordeuropa. Jeden Dienstag und Donnerstag herrscht hier reges Markttreiben.
Rund um den Marktplatz gruppiert sich eine Reihe prachtvoller Bürgerhäuser, darunter der " Alter Schwede".
Das älteste Bürgerhaus Wismars wurde um 1380 erbaut. Den Namen " Alter Schwede", der an die schwedische Besetzung Wismars von 1648 bis 1803 erinnern soll, trägt es allerdings erst seit 1878.

 

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Ganz in der Nähe des Marktes befindet sich das Archidiakonat, ein spätgotisches Backsteinhaus  mit reizvollem Kleeblattfries, Rosetten und Wechsel von roten und dunkelglasierten Backsteinschichten, und der Fürstenhof, ein italienischer Renaissancebau des 16. Jh. mit seinen Terrakotta- Verzierungen
Der Kalksteinfries schildert Ereignisse des Trojanischen Krieges ( Straßenseite) bzw. das Gleichnis vom verlorenen Sohn ( Hofseite).


Die " Frische Grube" ist einer der ältesten künstlichen Wasserläufe Deutschlands, die durch eine Stadt führen. Mitte des 13. Jahrhunderts als letztes Stück der Verbindung Zwischen Schweriner See und Ostsee gebaut, diente sie lange Zeit zur Wasserversorgung der Stadtbewohner.

Die Grube wurde liebevoll rekonstruiert und verzaubert mit ihrem ganz eigenen, romantischen Flair. Sie mündet im Bereich Lohberg in den Alten Hafen.
Hier erlebt man typische Hafenatmosphäre mit Motorschiffen, Fischkuttern, Hafenbarkassen und Ausflugdampfern. Am Lohberg findet man Fischrestaurants und viele Kneipen.
Von ehemals 5 Stadttoren ist das Wassertor am Alten Hafen als einziges erhalten geblieben.  Bis 1865 war Wismar von einem im 13. Jahrhundert errichteten vier Meter hohem Mauerring umgeben.
Hier am Alten Hafen findet jeden Samstag der "Fischmarkt" statt.
Wismar  ist  auch die Wiege der Karstadt AG. Den Grundstein legte 1881 der in Grevesmühlen geborene Rudolf Karstadt.  Das heutige Haus stammt aus dem Jahr 1908.